Jahleel Johnson

Jahleel Johnson @Jahleel Johnson

Jahleel Johnson ist derzeit einer von 91 Teilnehmenden am Internationalen Parlamentsstipendium (IPS) des Deutschen Bundestages. Dort lernt er über demokratische Werte, die deutsche Geschichte und Staatsführung sowie darüber, wie man Verbindungen zwischen Nationen aufbaut. Sein großes Ziel ist es, Diplomat zu werden und weiterhin die Beziehungen zwischen den USA und Deutschland zu fördern.

1. Warum hast Du dich für Deutsch in der High School entschieden? 

Lustigerweise hatte ich nie vor, Deutsch zu lernen. Französisch war meine erste Wahl, aber der Französischlehrer an meiner High School ging in den Ruhestand, also belegte ich stattdessen Deutsch. Anfangs war ich wirklich enttäuscht, aber am Ende hatte ich eine großartige Zeit beim Deutschlernen mit meinem Lehrer, Arthur Lader. Er ermutigte mich nicht nur, die Sprache zu lernen, sondern sie auch tatsächlich zu benutzen, was den entscheidenden Unterschied machte. Daraus habe ich gelernt, dass alles aus einem bestimmten Grund geschieht, und ich bin dankbar dafür.

2. Kannst Du uns erzählen, wann du an einem GAPP-Austausch teilgenommen hast und was dich motiviert hat, dich zu bewerben?

Ich habe 2017–2018 an GAPP teilgenommen. Mein Deutschlehrer erzählte, dass eine Gruppe von Austauschschülern aus München nach Aiken, SC, kommen würde. Natürlich war ich interessiert. Nach einigem Überreden stimmten meine Eltern zu, einen Schüler aufzunehmen. Durch meinen Gastbruder habe ich so viel über Deutschland und seine Kultur gelernt. Diese Erfahrung motivierte mich, weiterhin am Programm teilzunehmen und 2018 für drei Wochen München zu besuchen. Es war eine unvergessliche Erfahrung – und GAPP ist der Grund, warum ich bei Deutsch geblieben bin.

3. Wie lange warst du während deines Austauschs an der Nymphenburger Schulen Gymnasium Realschule, und was erinnerst du dich am meisten an diese Wochen?

Ich war drei Wochen an der Schule. Ich erinnere mich daran, wie großartig das Essen war und wie freundlich die Schüler waren. Sie waren wirklich daran interessiert, uns Amerikaner kennenzulernen, und diese verbindenden Momente schufen eine erstaunliche Atmosphäre für den kulturellen Austausch.

4. Wie war deine Erfahrung als Gastschüler an einer deutschen Schule?

Was mir besonders auffiel, war, wie wichtig Pünktlichkeit in der deutschen Kultur ist – etwas, das mir vorher nicht bewusst war. Ich ging mit meinem Gastbruder zur Schule und nutzte täglich öffentliche Verkehrsmittel. Eines Morgens waren wir spät dran und mussten rennen, um pünktlich zu sein. Das öffentliche Verkehrssystem war für mich ein kleiner Kulturschock. Ich war erstaunt zu sehen, wie Kinder, die jünger waren als ich, allein mit der U-Bahn zur Schule fuhren – das war dort völlig normal.

5. Welche Aspekte der deutschen Kultur oder des Alltagslebens fandest du am angenehmsten oder interessantesten?

Ich war erstaunt über die Anzahl der Bäckereien – an fast jeder Ecke und jedem Bahnhof! Wenn ich hungrig war oder einen schnellen Snack brauchte, war das nie ein Problem. Ich konnte immer auf mein Lieblingsgebäck zählen: Schokoladencroissants.

6. Hast du noch Kontakt zu deiner Gastfamilie oder Freunden, die du während des Austauschs kennengelernt hast?

Ja, ich habe immer noch Kontakt zu meiner Gastfamilie und meinem deutschen Austauschpartner. Mein deutscher Partner studiert ebenfalls internationale Beziehungen, daher sprechen wir regelmäßig darüber. Wir haben uns 2023 in München zum ersten Mal seit vier Jahren wiedergetroffen, und er kam sogar nach Berlin, um im Mai meinen Geburtstag zu feiern. Derzeit plane ich einen Besuch bei ihm in Österreich – so eng ist unsere Beziehung.
Ich stehe auch weiterhin mit meiner GAPP-Gastfamilie in Kontakt. Wir chatten regelmäßig über WhatsApp, und ich hatte das Glück, sowohl das Oktoberfest als auch Weihnachten 2022 mit ihnen zu erleben. Ich habe jetzt zwei adoptierte deutsche Großmütter – die Mütter meiner Gasteltern. 2023 habe ich eine meiner "Omas" in Augsburg besucht und hatte die Gelegenheit, mit ihr über das Aufwachsen während des Zweiten Weltkriegs zu sprechen. Kürzlich habe ich meine andere Oma im April 2025 in Itzehoe besucht, wo wir mit ihren Freunden Brettspiele gespielt und über ihre Kindheit gesprochen haben. Beide sind in ihren 80ern, aber sie sind immer noch voller Energie! Meine Gastfamilie betrachtet mich wirklich als Teil ihrer Familie.

7. Wie hat deine GAPP-Erfahrung dein Leben seitdem beeinflusst – persönlich, akademisch oder beruflich?

"Brücken zwischen Ländern und Kulturen bauen" ist zu meinem Motto geworden – und das verdanke ich GAPP. Nach meiner GAPP-Erfahrung nahm ich am Congress-Bundestag Young Professionals Program teil, das mich für ein Jahr nach Deutschland brachte. Zuerst lebte ich in Köln, absolvierte einen Intensivkurs in Deutsch und zog dann nach Berlin, wo ich bei einer türkischen Familie lebte. Das brachte mich mit der türkisch-deutschen Kultur in Kontakt und ebnete mir den Weg, am Critical Language Scholarship-Programm des US-Außenministeriums für Türkisch in den Jahren 2023 und 2024 teilzunehmen.
Während meiner Zeit in Berlin studierte ich an der Humboldt-Universität und absolvierte Praktika beim Evangelischen Arbeitskreis der CDU und bei Thomas Rachel von der CDU, was mir Einblicke in die deutsche Politik und Regierung gab.
Derzeit bin ich einer von 91 Teilnehmern am Internationalen Parlaments-Stipendium (IPS), wo ich über demokratische Werte, deutsche Geschichte und Regierungsführung lerne und wie man Verbindungen zwischen Nationen aufbaut. Alles, was ich erreicht habe, lässt sich auf meine Zeit im German American Partnership Program zurückführen. Mein ultimatives Ziel ist es, Diplomat zu werden und weiterhin die Beziehungen zwischen den USA und Deutschland zu fördern.

8. Welchen Rat würdest du Highschool-Schüler*innen geben, die darüber nachdenken, in Zukunft an einem GAPP-Austausch teilzunehmen?

Lass die Angst los. Angst kann dich von Chancen wie GAPP abhalten – Chancen, die dein persönliches und berufliches Leben auf eine Weise prägen können, die du dir nicht vorstellen kannst. GAPP ist eine erstaunliche Einführung in ein Land und eine Kultur, denen du sonst vielleicht nie begegnet wärst. Und es verbindet dich mit Menschen, die zu lebenslangen Freunden werden könnten.

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