Übersetzer*innen tauschen sich aus
Sensibles Übersetzen zwischen Französisch und Deutsch

Im Rahmen des Resonance-Programms hatten Anna von Rath und Justine Coquel die Möglichkeit, ein Jahr als Tandem zu arbeiten. Also setzten die beiden Literaturübersetzerinnen sich mit diskriminierungskritischem Übersetzen auseinander und führten Gespräche mit Kolleg*innen.

Bunte Illustration mit verschiedenen Menschen, die lesen, in Büchern blättern, vorlesen, am Laptop arbeiten. © Anna Meidert

Was bedeutet sensibles Übersetzen zwischen Französisch und Deutsch?

Im Rahmen des Resonance-Programms der Goethe-Institute in Frankreich hatten wir, Anna von Rath und Justine Coquel, die Möglichkeit, ein Jahr als Tandem gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten. Wir sind beide Literaturübersetzerinnen und interessieren uns für diskriminierungssensibles Übersetzen. Also beschlossen wir, uns genau zu diesem Thema miteinander auszutauschen, zu recherchieren und Gespräche mit weiteren Übersetzer*innen zu führen.

Bunte Illustration mit verschiedenen Menschen, die lesen, in Büchern blättern, vorlesen, am Laptop arbeiten. © Anna Meidert © Anna Meidert

Interview mit Andreas Jandl

Sensibles Übersetzen benötigt Ausweichstrategien

Andreas Jandl reflektiert seine eigene Positionierung und Rolle als Übersetzer, der zahlreiche afrikanische Autor*innen übersetzt hat. Besonders ausführlich geht er dabei auf die Verwendung rassistischer Begriffe in David Diops „Reise ohne Wiederkehr“ ein.

Bunte Illustration mit verschiedenen Menschen, die lesen, in Büchern blättern, vorlesen, am Laptop arbeiten. © Anna Meidert © Anna Meidert

Von der Wahl des Textes bis zum einzelnen Wort

Die politischen Entscheidungen einer Übersetzerin

Lucie Lamy berichtet, wie wichtig die Liebe für einen Text ist, wenn sie für diesen als Übersetzerin selbst einen Verlag sucht. May Ayims politischen Gedichte und Essays sprechen sie an und forderten in der Übersetzung einiges an Recherche und kreativer Strategien.

Bunte Illustration mit verschiedenen Menschen, die lesen, in Büchern blättern, vorlesen, am Laptop arbeiten. © Anna Meidert © Anna Meidert

Zwischen Sensibilität und Überzeugung

Sichtbarmachen von Absurdität und Kreativität im Übersetzungsprozess

Rose Labourie erzählt von ihrer wachsenden feministischen Sensibilität. Nach ihrer Rohübersetzung von Kim de l'Horizons „Blutbuch“ entwickelte sie feministische Sprachstrategien und profitierte dabei besonders von dem Austausch mit Kolleg*innen.

Bunte Illustration mit verschiedenen Menschen, die lesen, in Büchern blättern, vorlesen, am Laptop arbeiten. © Anna Meidert © Anna Meidert

Die Übersetzerinnen

Anna von Rath

Anna von Rath lebt in Berlin, wo sie als freie Social Justice und Diversity Trainerin und Übersetzerin arbeitet. Sie übersetzt hauptsächlich aus dem Englischen, u.a. Francesca Ekwuyasi, Patricia Hill Collins und Aimee Nezhukumatathil.
Vor ihrer Freiberuflichkeit hat Anna an der Universität Potsdam gelehrt und promoviert. In den vergangenen Jahren hat sie zahlreiche Projekte ins Leben gerufen, z.B. das Online-Magazin poco.lit. für postkoloniale Literatur oder die Web-App macht.sprache. für politisch sensibles Übersetzen.

Porträtfoto Anna von Rath © privat © privat

Justine Coquel

Après quelques années passées à Berlin, c’est à Strasbourg que Justine Coquel pose ses valises. Traductrice pour l’édition depuis près de quinze ans, elle traduit principalement de la littérature germanophone contemporaine, mais aussi anglophone, pour différentes maisons, parmi lesquelles Actes Sud, Belfond ou encore Gallmeister.
Curieuse, elle aime varier les genres de textes sur lesquels elle travaille et œuvre pour faire lire la littérature étrangère au plus grand nombre. Engagée, elle s’intéresse aux problématiques de son métier et multiplie les programmes et événements le mettant en avant.

Portrait von Justine Coquel © privat © privat

Vortrag: Sensible Schrift

Im Rahmen des Resonance-Projektes beschäftigten sich Anna von Rath und Justine Coquel mit den Möglichkeiten sensibler Übersetzungen. Zusammen mit Marie Hermann und Amandine Gay findet ein gemeinsamer Austausch über das Spannungsfeld von integrativer und diskriminierungsfreier Sprachpraxis statt.

Bunte Illustration mit verschiedenen Menschen, die lesen, in Büchern blättern, vorlesen, am Laptop arbeiten. © Anna Meidert © Anna Meidert

Resonance

Resonance - Plattform für Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein vom Netzwerk der Goethe-Institute in Frankreich initiiertes Programm zur Förderung der europäischen Kultur- und Kreativwirtschaft. Es führt eine Nachwuchsgeneration von jungen Kreativen aus Deutschland und Frankreich in Tandems zusammen und fördert so innovative deutsch-französische Kooperationen an der Schnittstelle von Kultur, Wirtschaft und Technologie.