Christian Heurich House Museum
Deutsche Spuren in DC
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Heurich House (Oktober 2010) -
Heurich House (Oktober 2010) -
Heurich House (Oktober 2010) -
Heurich House (Oktober 2010) -
Heurich House (Oktober 2010) -
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Heurich House (Oktober 2010)
Heurichs Leben als Handwerksgeselle und Einwanderer wird in seiner 1934 auf Deutsch erschienenen Autobiografie Aus meinem Leben 1842-1934. Von Haina in Thueringen nach Washington in den Vereinigten Staaten von Amerika wunderbar nachgezeichnet. Er erzählt darin auch von seiner Reise zurück nach Deutschland, die er am Abend vor Beginn des Ersten Weltkriegs antrat und die in dieser Zeit vorherrschende Atmosphäre, die bei so vielen deutsch-amerikanischen Famililen, egal ob reich oder arm, so viel Schaden anrichtete. In seiner Autobiografie beschreibt er ein Gefühl, das viele während der tragischen Kriegstage und auch nach dem Ersten Weltkrieg mit ihm teilten:
Deutschland ist und war meine Mutter, und ich war gegen den Krieg, aber Amerika ist meine Braut, und wenn ich zu wählen habe zwischen beiden, dann verlasse ich die Mutter und gehe zu der Braut. Meine ganze Existenz liegt bei der Braut in Amerika; ich habe auch den mehrfach angebotenen Orden von deutschen Fürsten abgeleht und nie einen Pfennig zinstragend in Deutschland angelegt. [S. 90]
Heurich war in erster Linie ein Geschäftsmann, der seine Arbeit und seinen wachsenden Wohlstand liebte, dem ihm seine tüchtigen Unternehmungen einbrachten. Er war aber auch ein Menschenfreund, der beachtliche Summen für wohltätige Zwecke in und um seine Heimatstadt Römhild und Washington spendete. Die Stadt Römhild erhob ihn zum Ehrenbürger, benannte eine Straße nach ihm und errichtete Gedenktafeln, die an seine Großzügigkeit erinnern. Daneben war Heurich auch eine Frohnatur – er war jahrelanges Mitglied des Washingtoner Sängerbund und nahm stets mit viel Freude an deren Karnevalsveranstaltungen teil.
1955 stiftete seine Witwe der Columbia Historical Society (später: the Historical Society of Washington D.C.), das Heurich-Anwesen, das seit Hauptquartier dort hatte, bevor es 2003 in das Gebäude der Carnegie Library am Mount Vernon Square zog. Das Christian Heurich Haus-Museum ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Auf der Internetseite des Museums finden sich viele faszinierende Details und Informationen über die deutsch-amerikanische Gemeinschaft in der Hauptstadt der Vereinigten Staaten.