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19:00 Uhr

Mémoire à deux voix

Begegnung | Kinder der Opfer und Täter der NS-Diktatur im Dialog

  • Goethe-Institut Lyon, Lyon

  • Sprache Auf Französisch
  • Preis Kostenfrei

Die vier Protagonisten von "Mémoire à quatre voix" sitzen auf einem Sofa in einem Festsaal in Lyon.alle de fêtes à Lyon. © Christine Eckel

Die vier Protagonisten von "Mémoire à quatre voix" sitzen auf einem Sofa in einem Festsaal in Lyon.alle de fêtes à Lyon. © Christine Eckel

Was sie hätte trennen sollen, hat sie einander nähergebracht. Der Franzose Jean-Michel Gaussot ist das Kind eines Widerstandskämpfers, der in das Konzentrationslager Neuengamme deportiert und in einem der Außenlager umgebracht wurde. Die Deutsche Barbara Brix ist das Kind eines Nazitäters, der eine wichtige Position in einer „Einsatzgruppe“ hatte – den Todesschwadronen der SS, die ab Sommer 1941 verantwortlich waren für Massenvernichtung von Jüdinnen und Juden, Kommunist*innen sowie Sinti und Roma in den von den deutschen Truppen besetzten sowjetischen Gebieten. Beide teilen dieselben Werte und berichten von ihren schmerzhaften Erinnerungen, die durch die Rolle ihrer Väter in einem der dunkelsten Konflikte der Geschichte geprägt sind.

Seit vielen Jahren treten Barbara Brix und Jean-Michel Gaussot gemeinsam mit Yvonne Cossu-Alba und Ulrich Gantz als „Mémoire à quatre voix“ in ganz Europa auf, um einen Stimmenraum zu öffnen, in dem die gewaltvolle Geschichte des 2. Weltkriegs aus vielen Perspektiven erzählt werden kann. Im Goethe-Institut sind Barbara Brix und Jean-Michel Gaussot zu zweit und sprechen im Wechsel mit Ausschnitten aus der Filmdokumentation der Konferenz „Mémoire à quatre voix“ (2019 im Hôtel de Ville de Paris) über ihre Erinnerungen und die Beziehungen zu ihren Vätern, über Verbrechen und Schweigen, über private Trauer und politische Verantwortung in Zeiten eines wiedererstarkenden Rechtsextremismus. Die beiden nehmen sich außerdem Zeit für die Fragen des Publikums.

Im Rahmen vom Mois de l'Europe der Métropole de Lyon