Leipzig

Leipzig, 10.10.2011: Deutsche gedenken des Falls der Berliner Mauer mit Kerzen

 © © COLOURBOX.COMDie Stadt Leipzig feierte am Sonntag das „Lichtfest“ anlässlich des 22. Jahrestages der Friedlichen Revolution, die zum Fall der Berliner Mauer und der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland führte.

Rund 20000 Menschen versammelten sich am Abend bei der berühmten Nikolaikirche mit Kerzen als Zeichen des Friedens und gedachten der wichtigen Rolle ihrer Stadt bei der Überwindung des Kommunismus. In Konzerten, Ausstellungen und Illuminationen wurden die Schritte des 9. Oktober 1989 nachgezeichnet.

Vor 22 Jahren gingen rund 100,000 Menschen auf die Straße. Mit der Parole “Wir sind das Volk” setzten sie den friedlichen Protest gegen 40 Jahre Tyrannei der damaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR) in Gang.

Leipzig war die erste ostdeutsche Stadt, die dem kommunistischen Regime offen die Stirn bot. In einer friedlichen Demonstration forderten die Menschen mehr Freiheit und Demokratie für das kommunistische Land. Die Demonstrationen verbreiteten sich allmählich in alle ostdeutschen Städte, so dass der Druck auf die kommunistische Führung stieg, die Berliner Mauer am 9. November 1989 zu öffnen, wodurch der Weg für die deutsche Wiedervereinigung im darauffolgenden Jahr frei wurde. Doch die Ereignisse in Leipzig wurden vom plötzlichen Fall der Berliner Mauer in den Schatten gestellt, der die internationale Aufmerksamkeit auf sich zog. Leipzig war weit davon entfernt.

Der 22. Jahrestag war für viele ältere Bürger ein sehr emotionaler Moment – als auf Großbildschirmen Videos der Demonstration gezeigt wurden, standen ihnen die Tränen in den Augen.

P M Raghunandan
veröffentlicht am 10. Oktober 2011 im Deccan Herald.
Übersetzt von Angela Selter.