Frankfurt

Frankfurt, 10.12.09: Die Welt braucht ehrgeizige Ziele

 © © colourbox.comFrankfurt wird für energiesparendes Bauen und Sanieren von Klimaschützern gelobt.

Während die Welt in Kopenhagen zum UN-Klimagipfel zusammen kommt, lobt eine Klimaschutz- Organisation die Stadt Frankfurt für ihre Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgas- Emissionen und zum sparsamen Umgang mit Energie.

Nach Aussage des „Klima-Bündnisses europäischer Städte“ schneidet Frankfurt beim Abbau von CO2-Emissionen und dem ressourcenschonenden Umgang mit Energie „recht gut“ ab. Den Grundstein hierzu bildete vor 20 Jahren die Einrichtung eines kommunalen Energiereferats.

„Frankfurt setzt auf Blockheizkraftwerke, und durch die dezentrale, kombinierte Erzeugung von Wärme und Strom wird die Primärenergie effizienter genutzt“, erklärt Angela Hanisch, Pressesprecherin des europäischen Sekretariats des Klima-Bündnisses. Frankfurt hat sich verpflichtet, die CO2-Emissionen bis 2020 drastisch zu reduzieren. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, konzentrierte man sich auf den Bau von Niedrigenergiehäusern, deren Heizwärmebedarf 20 Prozent unter den Vorgaben des Bundes liegt, auf Stromsparmaßnahmen Im Wohnungs- und Gewerbebau sowie in der Industrie, die Förderung von Solarstrom, Solarwärme und Photovoltaik sowie die systematische Unterstützung beim Bau kleiner oder mittlerer dezentraler Blockheizkraftwerke. Dies wird vom Klima-Bündnis gelobt. Ein Beispiel liefert die Deutsche Bank mit dem Sanierungsprojekt ihrer Zentrale an der Taunusanlage. Da wird nicht nur ein umweltfreundliches Hochhaus geschaffen, sondern nach den Worten des verantwortlichen Mailänder Architekten Mario Bellini auch ein attraktiveres Umfeld und eine gesunde Verbindung mit der Stadt. Damit will die globale Investmentbank ein sichtbares Zeichen für ein ressourcenschonendes und hochwertiges Arbeitsumfeld schaffen.

Durch geringeren Energieverbrauch und Nutzung erneuerbarer Energien soll der CO2-Ausstoß durch das Projekt um 89 Prozent reduziert werden. Bis zum Jahr 2013 sollen die „Greentowers“ praktisch CO2-neutral sein. Der jährliche CO2-Ausstoß liegt jetzt bei 11600 Tonnen. Durch das Projekt soll der Gesamtenergieverbrauch um 55 Prozent gesenkt werden.

In Deutschland liegt der jährliche CO2-Pro-Kopf-Ausstoß nach Aussage von Angela Hanisch bei durchschnittlich 10,8 Tonnen, in Frankfurt bei etwa zwölf Tonnen. Das Klima-Bündnis selber verfolgt das ehrgeizige Ziel, seine Treibhausgas-Emissionen alle fünf Jahre um zehn Prozent zu senken und den Pro-Kopf-Ausstoß bis 2030 zu halbieren. „Langfristig möchten die Städte und Gemeinden, die sich dem Klimabündnis angeschlossen haben, ihre Treibhausemissionen – durch Energieeinsparungen, Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien – auf einen nachhaltigen Wert von 2,5 Tonnen pro Jahr reduzieren.“ Die Klimaschutzorganisation weist aber auch darauf hin, dass Frankfurt im Bereich der erneuerbaren Energien noch nicht auf dem aktuellen Stand ist. „Aktuell lässt sich durch Maßnahmen im Bereich der Energieeffizienz und des Wärmeschutzes deutlich mehr Energie und Geld einsparen, da die Räume kühler bleiben“, sagte Hanisch. Auch andere Städte engagieren sich, jedoch mit unterschiedlichem Erfolg. Die Botschaft des Klima- Bündnisses an den Klimagipfel: „Die Welt braucht ehrgeizige Ziele.“

Munyao Mutinda
veröffentlicht am 10. Dezember 2009 in der Frankfurter Rundschau.