Ljubljana, 21.3.2013: Slowenisch ist ganz leicht

Tagebuch Ljubljana (6): Einkaufen auf dem Wochenmarkt fällt in Slowenien leicht – dank eingewanderter Wörter aus der Pfalz.
Krompir. Kein Witz: Kartoffeln – also Grumbeere – heißen auf Slowenisch krompir. Laut Wikipedia kommt dieses Wort tatsächlich aus dem Pfälzischen, wie es dahin gekommen ist, verrät die Online-Enzyklopädie allerdings nicht. Sei’s drum, Hauptsache, man versteht’s. Krompir ist übrigens nicht das Einzige, was man auf der Speisekarte hier ohne Probleme verstehen kann. Kremsnite ist ein anderes Beispiel. Diese Sahnemonster haben mit Sicherheit die Österreicher hier gelassen, genauso wie den Strudelj, den Apfelstrudel. Immerhin waren die Habsburger 600 Jahre lang die Herrscher über diese Region. Andere Worte sehen komisch aus, man versteht sie aber sofort, wenn man sie ausspricht.
Zum Beispiel njoki. Würden doch die Italiener nur diese Schreibweise übernehmen! Niemand jenseits der Alpen müsste sich mehr mit „Gnotschis“ blamieren. Die njoki nähern sich hier übrigens von ihrer Größe her häufig dem gewöhnlichen Knödel an, was sie ja von der Konsistenz her ohnehin sind. Das Wort gnocchi kommt von Knödel, da können die Italiener noch so viele j hinein nuscheln. Aber noch mal zurück zur krompir in ihrer unverknödelten Form. Die Slowenen kennen auch die pfälzische Kombination aus krompir, Sauerkraut und Wurst. Aber sie machen etwas ganz Anderes daraus. Sie fügen eine gute Prise Balkan hinzu – dicke Bohnen – und kochen einen deftigen Eintopf daraus. Jota. Nichts für Fans von Deko-Essig-Verzierungen, sondern kräftig und irgendwie ehrlich. Dazu rizling. Das ist ein bisschen wie dehääm.
Veröffentlicht am 21. März 2013 in der „Rheinpfalz“